Dichtheitsprüfung für Abwasserrohre und Kanäle

Dichtheitsprüfung von Rohren und kanälen für abwasser

Zum Schutz des Grundwassers!

Damit alles richtig abläuft, ist die Dichtheitsprüfung von Abwasserrohren Pflicht. Sie soll uns und unsere Umwelt schützen. Deshalb sind alle Rohrleitungen, in denen häusliches und gewerbliches/industrielles Abwasser im Sinne der DIN 1986-30 eingeleitet wird, auf Dichtheit zu prüfen.

Als zertifizierter Fachbetrieb führen wir optische Dichtheitsprüfungen mittels TV-Inspektion durch. Sanierte Entwässerungsleitungen prüfen wir gemäß DIN EN 1610 mit Wasser oder Luft auf Dichtheit. Die Ergebnisse dieser Prüfung werden durch uns in einem Dichtheitsnachweis protokolliert. In diesem Formblatt werden, wie in der DIN 1986-30 gefordert, alle Zustände der geprüften Leitung bzw. des geprüften Schachtes erfasst.

Inhaltsverzeichnis zur Dichtheitsprüfung

Auszug aus dem Hamburger Abendblatt zum Thema "Prüfpflicht für Abwasserrohre"

Prüfverfahren und Zeitspannen für die Dichtheitsprüfung

Was ist eine Dichtheitsprüfung?

Wie wird eine Dichtheitsprüfung / Druckprüfung gemacht?

Dichtheitsprüfung mit Kamera 

Wann ist eine Dichtheitsprüfung erforderlich?

Ist eine Dichtheitsprüfung Pflicht?

Häufige Fragen FAQ

 

 

Auszug aus dem Hamburger Abendblatt zum Thema "Prüfpflicht für Abwasserrohre"

Anfang März 2024 erschien im Hamburger Abendblatt ein Artikel zum Thema "Undichte Abwasserrohre: Hamburgern drohen drastische Strafen". 

Seit der Verpflichtung 2020 zur Überprüpfung des erdverlegten Rohr- und Kanalnetzes auf Dichtheit zur Vermeidung von Grundwasserverunreinigung liegen nur für ca. 5 % der
Grundstücke in Hamburg Dichtheitsnachweise gemäß DIN 1986-30 vor. Ein Grund sind die aktuell nur anlassbezogenen Kontrollen. Dennoch drohen bei undichten Abwasserrohren drastische Strafen und Wertverlust der eigenen Immobilie.

 

Mögliche Strafen

Kommt es zu Schäden, die durch einen rechtzeitigen Dichtheitsnachweis zu vermeiden wären, so tragen die Grundeigentümer:innen die Verantwortung der Folgen
Bei Gewässerverschmutzung droht sogar Freiheitsstrafe (§324 Strafgesetzbuch) bis zu 5 Jahren
Bußgeld

Den Artikel im Hamburger Abendblatt lesen Sie hier:

Prüfverfahren und Zeitspanne für die Dichtheitsprüfung nach DIN 1986-30

Fristen und Prüfarten laut Hamburgischem Abwassergesetz

Entwässerungsanlagen sind nach DIN 1986-30, DIN EN 752-7 und den Bestimmungen der jeweiligen Abwassersatzungen zu betreiben und in Stand zu halten. Sie sind durch regelmäßige Zustandserfassung auf einwandfreie Funktion und Mängelfreiheit zu prüfen und durch entsprechende Instandhaltungsmaßnahmen in betriebsbereitem und betriebssicherem Zustand zu halten.

Ein aktiver Beitrag zum Grundwasserschutz!

Was ist eine Dichtheitsprüfung?

Eine Dichtheitsprüfung bei Abwasserleitungen ist ein Verfahren, das dazu dient, die Dichtigkeit von Entwässerungsleitungen und Kanälen zu überprüfen. Ziel der Prüfung ist es, sicherzustellen, dass keine Abwässer aus den Rohr- und Kanalleitungen in das Erdreich oder Grundwasser gelangen und umgekehrt kein Grundwasser oder Oberflächenwasser in das Abwassersystem eindringt. Dies ist wichtig, um Umweltschäden zu vermeiden und die Funktionsfähigkeit der Abwasseranlagen zu gewährleisten.

Ablauf und Vorgehenswweise

Wie wird eine Dichtheitsprüfung / Druckprüfung gemacht?

Die Durchführung einer Dichtheitsprüfung für Abwasserleitungen erfolgt in mehreren Schritten je nach Art der Leitung, den geltenden Vorschriften und dem gewählten Prüfverfahren. Hier sind die allgemeinen Schritte und Methoden zur Durchführung einer Dichtheitsprüfung:

 

Reinigung:
Die Abwasserleitungen müssen zunächst gereinigt werden, um Ablagerungen, Schlamm und Verunreinigungen zu entfernen, die die Prüfung beeinflussen könnten.
Inspektionsschächte und Zugänge zu den Leitungen werden freigelegt, um die Prüftechnik einzuführen.

Absperren der Leitungen, wenn erforderlich:
Die zu prüfende Leitung wird durch Absperrblasen oder Stopfen an den Enden verschlossen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Prüfraum abgedichtet ist.
Auswahl des Prüfverfahrens: Es gibt verschiedene Methoden, die je nach Situation eingesetzt werden:

  • Wasserprüfung (Füllstandsprüfung): Die Leitung wird mit Wasser bis zu einem definierten Füllstand gefüllt. Der Wasserpegel wird über einen festgelegten Zeitraum überwacht, um festzustellen, ob ein Verlust auftritt. Sinkt der Wasserstand, deutet das auf Undichtigkeiten hin.
  • Luftdruckprüfung: Die Leitung wird mit Druckluft befüllt, und der Luftdruck wird über einen bestimmten Zeitraum konstant gehalten. Druckverluste werden gemessen; ein Abfall des Drucks weist auf Undichtigkeiten hin. Diese Methode wird oft bei kleineren Leitungen oder in Innenräumen angewendet, da sie keine große Wassermenge benötigt.
  • Vakuumprüfung: Hierbei wird in der Leitung ein Unterdruck (Vakuum) erzeugt, und man überwacht, ob dieser Vakuumdruck über einen bestimmten Zeitraum gehalten wird. Ein Abfall des Drucks zeigt an, dass Luft von außen in die Leitung eindringt, was auf Undichtigkeiten hindeutet.

Alternative Dichtheitsprüfung: Visuelle Kontrolle durch eine Kamerainspektion (optische Prüfung):
Eine Kamera wird in die Leitung eingeführt, um Risse, Wurzeleinwuchs oder andere Schäden visuell zu erkennen. Diese Methode ist besonders hilfreich bei der Identifikation der genauen Schadstellen.

Auswertung und Dokumentation:
Die Messergebnisse werden aufgezeichnet und ausgewertet. Bei bestandener Prüfung wird ein Prüfprotokoll erstellt, das die Dichtheit bestätigt. Bei nicht bestandener Prüfung werden die undichten Stellen lokalisiert, und es werden Maßnahmen zur Reparatur empfohlen.

TIPP! Bei einer Kamera oder TV-Inspektion wird auch gleich die schadhafte Stelle im Rohr aufgezeichnet und dokumentiert. Im Gegensatz zu den anderen Verfahren muss bei Verdacht auf Beschädigungen im Rohr anschließend noch eine TV-Inspektion gemacht werden, damit die Leckage geortet werden kann.

visuelle Kontrolle mittels TV-Inspektion

Dichtheitsprüfung mit Kamera

Eine Dichtheitsprüfung mit Kamera, auch als Kamerainspektion oder optische Inspektion bezeichnet, ist eine Methode zur Überprüfung der Dichtheit und des Zustands von Abwasserleitungen. Dabei werden spezielle Inspektionskameras in die Rohrleitungen eingeführt, um das Innere der Leitungen visuell zu inspizieren und mögliche Schäden oder Schwachstellen zu identifizieren. Diese Methode ist besonders nützlich, um genaue Lokalisierungen von Schäden zu finden, die mit anderen Prüfmethoden nicht sichtbar wären.

Ablauf einer Dichtheitsprüfung mit Kamera:

  1. Vorbereitung der Inspektion: Die Rohre werden zunächst gereinigt, um Schlamm, Ablagerungen oder andere Verunreinigungen zu entfernen, die die Sicht behindern könnten. Dies geschieht meist durch Spülen oder Hochdruckreinigung. Der Zugang zur Leitung wird über Revisionsschächte, Inspektionsöffnungen oder andere geeignete Stellen hergestellt.
  2. Einführen der Kamera: Eine flexible Kamera, die an einem Kabel oder auf einem fahrbaren Kamerawagen montiert ist, wird in die Leitung eingeführt. Diese Kamera ist mit einer Lichtquelle ausgestattet, um das Innere der Rohre zu beleuchten. Die Kamera überträgt Live-Bilder auf einen Monitor, auf dem der Inspekteur die Rohrwandungen und mögliche Schäden beobachten kann.
  3. Untersuchung der Rohrleitung: Die Kamera wird langsam durch die Leitung geführt, und die Bilder werden genau analysiert. Es wird nach Rissen, Löchern, Wurzeleinwuchs, Ablagerungen, Muffenversatz (Verschiebungen an Rohrverbindungen) oder anderen Unregelmäßigkeiten gesucht. Bei Auffälligkeiten kann die Kamera stoppen, zoomen und Details genauer erfassen. So können die Schäden dokumentiert und exakt lokalisiert werden.
  4. Dokumentation der Ergebnisse: Die gesamte Inspektion wird aufgezeichnet und gespeichert. In der Regel werden sowohl Videosequenzen als auch Standbilder angefertigt, die die problematischen Stellen genau zeigen. Die Befunde werden in einem Bericht dokumentiert, der den Zustand der Leitung beschreibt und Empfehlungen für Reparatur- oder Sanierungsmaßnahmen gibt.

Vorteile der Kamerainspektion:

  • Präzise Schadenserkennung: Risse, Wurzeleinwuchs, Korrosion und andere Schäden können genau erkannt und lokalisiert werden.
  • Nicht-invasive Methode: Es sind keine größeren baulichen Eingriffe notwendig, da die Kamera einfach in das Rohr eingeführt wird.
  • Schnelle Diagnose: Schäden können sofort während der Inspektion identifiziert werden, was eine schnelle Planung von Reparaturen ermöglicht.
  • Dokumentation: Die Videoaufnahmen liefern eine lückenlose Dokumentation des Rohrzustands, die auch später als Referenz dienen kann.

Anwendungsgebiete:

  • Besonders nützlich für die Prüfung alter Leitungen sowie bei Verdacht auf Schäden oder Verstopfungen.
  • Bei Neubauten, um die korrekte Verlegung und die Dichtheit der Rohre zu bestätigen.
  • Bei regelmäßigen Inspektionen zur vorbeugenden Instandhaltung von Abwasseranlagen.

Die Kamerainspektion ist ein effektives Werkzeug zur Bewertung des Zustands von Abwasserleitungen und eine wertvolle Ergänzung zu anderen Dichtheitsprüfmethoden.

Weitere Informationen zur Kanalinspektion / TV-Inspektion finden Sie hier.

Wann ist eine Dichtheitsprüfung erforderlich?

  1. Nach Neubau, Sanierung oder Reparatur von Abwasserleitungen.
  2. In regelmäßigen Abständen, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist (z. B. in Wasserschutzgebieten). Weitere Informationen zu Prüffristen und Zeitspannen finden Sie hier.
  3. Bei Verdacht auf Schäden, z. B. durch Risse, Wurzeleinwuchs oder Setzungen des Bodens.
  4. Die Dichtheitsprüfung ist ein wesentliches Verfahren zum Schutz der Umwelt und zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Abwassersystemen.

Gesetzliche Regelungen

Ist eine Dichtheitsprüfung Pflicht?

Ob eine Dichtheitsprüfung für Abwasserleitungen Pflicht ist, hängt in Deutschland von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa dem Bundesland, dem Alter der Leitungen, dem Standort (z. B. Wasserschutzgebiet) und der Art der Nutzung (privat oder gewerblich).

Hier sind die wichtigsten Punkte zur Pflicht einer Dichtheitsprüfung:

Gesetzliche Grundlagen:

  • Wasserhaushaltsgesetz (WHG): Auf Bundesebene regelt das Wasserhaushaltsgesetz, dass Abwasseranlagen so zu betreiben sind, dass keine schädlichen Umwelteinflüsse entstehen. Die genaue Ausgestaltung der Dichtheitsprüfungen ist jedoch Ländersache.
  • Landeswassergesetze und Abwassersatzungen: Jedes Bundesland hat eigene Regelungen, die in den Landeswassergesetzen und kommunalen Abwassersatzungen festgelegt sind. Die Pflichten zur Dichtheitsprüfung können daher je nach Bundesland variieren.
  • Dichtheitsprüfung in Wasserschutzgebieten: In Wasserschutzgebieten ist die Dichtheitsprüfung besonders streng geregelt, da hier der Schutz des Trinkwassers oberste Priorität hat. In solchen Gebieten ist die Dichtheitsprüfung oft verpflichtend, und auch die Prüfintervalle sind festgelegt.
  • Neubauten und Sanierungen: Bei Neubauten, Sanierungen oder grundlegenden Reparaturen von Abwasserleitungen ist eine Dichtheitsprüfung in der Regel verpflichtend, um sicherzustellen, dass die Anlagen ordnungsgemäß installiert wurden.
  • Regelmäßige Prüfungen: In manchen Regionen sind regelmäßige Prüfungen vorgeschrieben, besonders in sensiblen Gebieten wie Wasserschutzgebieten oder bei gewerblichen Nutzungen, die ein erhöhtes Risiko darstellen.<p>

Folgen bei Nichteinhaltung:

  • Bußgelder: Bei Verstößen gegen die Prüfpflicht können Bußgelder verhängt werden.
  • Schadenshaftung: Bei Umwelt- oder Grundwasserschäden aufgrund undichter Leitungen kann der Betreiber haftbar gemacht werden.

 

Für eine genaue Auskunft, ob und wann eine Dichtheitsprüfung in Ihrem Fall verpflichtend ist, empfiehlt es sich, die örtliche Abwassersatzung oder die entsprechenden Landesgesetze zu konsultieren oder bei der zuständigen Behörde nachzufragen.

Wir beraten Sie gern persönliche und individuell

Haben Sie Fragen oder wünschen eine Beratung zur Dichtheitsprüfung?

Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf. Unsere zertifizierten Berater helfen Ihnen gern weiter!

Gut zu wissen!

Gibt es Vorschriften zur Dichtheitsprüfung?

Ja, es gibt in Deutschland konkrete Vorschriften zur Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen, die auf verschiedenen rechtlichen Ebenen festgelegt sind. Diese Vorschriften sollen sicherstellen, dass Abwasserleitungen dicht sind und keine Schadstoffe in den Boden oder ins Grundwasser gelangen. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten rechtlichen Grundlagen und Vorschriften:

Bundesrecht: Wasserhaushaltsgesetz (WHG): Das Wasserhaushaltsgesetz regelt den Schutz der Gewässer und legt fest, dass Abwasseranlagen so zu errichten, zu betreiben und zu unterhalten sind, dass eine Verunreinigung der Umwelt verhindert wird. Das WHG überträgt die Verantwortung für die konkrete Ausgestaltung der Prüfpflichten an die Bundesländer.

Landesrecht: Landeswassergesetze und Kommunale Abwassersatzungen: Die Bundesländer regeln die Dichtheitsprüfung detailliert in ihren Landeswassergesetzen und kommunalen Abwassersatzungen. Diese können sich je nach Bundesland erheblich unterscheiden. Einige wichtige Punkte:

  • Prüfpflicht: In Wasserschutzgebieten ist eine Dichtheitsprüfung meist zwingend vorgeschrieben. Auch für gewerbliche Anlagen und öffentliche Kanäle bestehen strenge Prüfpflichten.
  • Prüfintervalle: Diese variieren je nach Region und Art der Leitung. Für private Leitungen gibt es in einigen Bundesländern regelmäßige Prüfpflichten, die z. B. alle 20 Jahre durchgeführt werden müssen, in anderen wiederum nur bei Neubauten oder bei Verdacht auf Schäden.
  • Sonderregelungen für Bestandsleitungen: In einigen Bundesländern gelten unterschiedliche Regelungen für bestehende Leitungen je nach Alter und Lage.

Technische Normen: DIN-Vorschriften: Die Durchführung der Dichtheitsprüfung wird durch verschiedene DIN-Normen geregelt, die den technischen Ablauf und die Prüfkriterien festlegen:

  • DIN 1986-30: Diese Norm behandelt die Prüfung, Inspektion und Wartung von Grundstücksentwässerungsanlagen. Sie beschreibt die Anforderungen an Dichtheitsprüfungen, vor allem bei neuen Leitungen oder nach Sanierungen.
  • DIN EN 1610: Diese Norm legt die Anforderungen an die Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen fest, einschließlich der Dichtheitsprüfungen mit Luft oder Wasser.

Regelungen für Wasserschutzgebiete: In Wasserschutzgebieten sind die Anforderungen besonders streng, da hier der Schutz des Trinkwassers oberste Priorität hat: Verpflichtende Prüfungen in kürzeren Abständen (z. B. alle 5 Jahre).
Strengere Anforderungen an die Sanierung und regelmäßige Inspektionen.

Prüferlaubnis und Durchführung: Zertifizierte Fachfirmen: Dichtheitsprüfungen müssen von zertifizierten Unternehmen durchgeführt werden. Diese Unternehmen müssen speziell geschult sein und eine entsprechende Zulassung haben.
Prüfprotokolle: Die Ergebnisse der Dichtheitsprüfung müssen in einem Prüfprotokoll dokumentiert und den zuständigen Behörden oder der Kommune vorgelegt werden.

 

Git es ein Formular für die Dichtheitsprüfung? 

Ja, es gibt Formulare zur Dokumentation einer Dichtheitsprüfung, die in der Regel von den zuständigen Behörden oder Fachunternehmen bereitgestellt werden. Diese Formulare dienen dazu, die Ergebnisse der Prüfung ordnungsgemäß zu dokumentieren und nachzuweisen, dass die Abwasserleitungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Woher bekommt man das Formular?

  • Von Fachfirmen: Unternehmen, die Dichtheitsprüfungen durchführen, haben meist eigene Formulare, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. 
  • Von Kommunen und Wasserbehörden: Einige Städte und Gemeinden stellen die Formulare online auf ihren Webseiten zur Verfügung. Diese können oft direkt heruntergeladen und ausgedruckt werden.
  • Verbände und Fachorganisationen: Auch Fachverbände wie der Güteschutz Kanalbau e.V. oder andere technische Fachorganisationen bieten standardisierte Prüfprotokolle an.

Wichtig:
Das ausgefüllte Prüfprotokoll sollte gut aufbewahrt werden, da es als Nachweis bei Behörden oder im Falle eines Verkaufs der Immobilie benötigt wird. Bei Fragen zur Ausfüllung oder zu den Anforderungen empfiehlt es sich, die ausführende Fachfirma oder die zuständige Behörde zu kontaktieren.

 

Dichtheitsprüfung Begrifflichkeiten
Ja, es gibt mehrere Begriffe, die im Zusammenhang mit der Dichtheitsprüfung verwendet werden. Diese Begriffe beziehen sich auf die unterschiedlichen Aspekte, Verfahren und Details der Prüfung.

Hier ist eine Liste relevanter Begriffe:

  1. Druckprüfung: Ein Verfahren zur Überprüfung der Dichtheit von Rohrleitungen mittels Luft- oder Wasserdruck. Diese Prüfung stellt sicher, dass die Rohre keine Leckagen aufweisen.
  2. Kamerainspektion (TV-Inspektion): Verfahren, bei dem eine Kamera durch die Abwasserleitung geführt wird, um visuell den Zustand der Rohre zu überprüfen.
  3. Luftprüfung: Ein Dichtheitsprüfverfahren, bei dem die Leitungen mit Luftdruck beaufschlagt werden. Veränderungen des Drucks deuten auf Undichtigkeiten hin.
  4. Wasserprüfung (Füllstandsprüfung): Hierbei werden die Leitungen mit Wasser gefüllt und der Pegel über einen festgelegten Zeitraum beobachtet, um festzustellen, ob Wasser austritt.
  5. Vakuumprüfung: Ein Verfahren, bei dem ein Unterdruck (Vakuum) in der Leitung erzeugt wird, um die Dichtheit zu überprüfen.
  6. Inliner-Verfahren: Sanierungsverfahren, bei dem ein neues Rohr in die undichte Leitung eingezogen wird, um sie abzudichten, ohne die alte Leitung auszubauen.
  7. Muffenprüfung: Prüfung der Rohrverbindungen (Muffen) auf Dichtheit, da diese Schwachstellen sein können.
  8. Revisionsöffnung / Revisionsschacht: Zugangspunkte zu Abwasserleitungen, die für Inspektionen und Reinigungsarbeiten genutzt werden.
  9. Abdrückprotokoll / Prüfprotokoll: Das Dokument, das die Ergebnisse einer Dichtheitsprüfung festhält und als offizieller Nachweis dient.
  10. Sanierungsplan: Ein Plan, der auf Basis der Prüfergebnisse erstellt wird und notwendige Sanierungsmaßnahmen beschreibt.
  11. Inspektionsöffnung: Eine spezielle Öffnung oder Klappe in der Leitung, die den Zugang für Kameras oder Prüfgeräte ermöglicht.
  12. Rohrverlaufskontrolle: Überprüfung des Verlaufs der Abwasserleitungen mittels Kameratechnik oder Ortungsgeräten, um Abweichungen zu erkennen.
  13. Leckageortung: Gezielte Suche nach undichter Stelle, um punktgenau zu bestimmen, wo Reparaturen erforderlich sind.
  14. Drainageprüfung: Dichtheitsprüfung von Drainagesystemen, die Regen- oder Grundwasser ableiten sollen.
  15. Berstlining: Ein spezielles Verfahren zur Erneuerung von Rohren, bei dem das alte Rohr zerstört und durch ein neues ersetzt wird.
  16. Rohrreinigung
  17. Zustandsermittlung
  18. Dichtigkeitsprüfung
  19. Kanalfernsehuntersuchung
  20. Abwasserrohr Ermittlung

Diese Begriffe werden häufig in der Praxis verwendet und helfen, die verschiedenen Aspekte der Dichtheitsprüfung besser zu verstehen.


Dichtheitsprüfung Normen (DIN)
Die genaue Norm, die für eine Dichtheitsprüfung von Abwasserrohren anzuwenden ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie:

  • Art der Abwasseranlage: Hausanschluss, Grundleitung, öffentliche Kanalisation
  • Material der Rohre: Kunststoff, Gusseisen, Beton
  • Baujahr der Anlage: Ältere Anlagen können anderen Normen unterliegen
  • Regionale Bestimmungen: Länder und Kommunen können eigene Vorschriften haben

Allgemein anerkannte Normen sind:

  • DIN EN 1610: Diese europäische Norm gilt für die Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen und -kanälen und ist in vielen Ländern maßgebend. Sie legt die Prüfverfahren, Messgeräte und Auswertung der Ergebnisse fest.
  • DWA-A 139: Diese Richtlinie des Deutschen Verbandes für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall ergänzt die DIN EN 1610 und bietet weitere detaillierte Hinweise zur Durchführung von Dichtheitsprüfungen.

 

Warum sind Dichtheitsprüfungen wichtig?

  • Umweltschutz: Undichte Rohre können zu Bodenkontaminationen und Grundwasserverschmutzungen führen.
  • Gebäudeschäden: Undichtigkeiten können zu Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung führen.
  • Kosten: Rechtzeitige Erkennung und Reparatur von Schäden verhindert höhere Kosten durch größere Schäden.

Was kostet eine Dichtheitsprüfung?
Die Kosten für eine Dichtheitsprüfung von Abwasserrohren können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Länge der Leitung: Je länger die Leitung, desto höher sind in der Regel die Kosten.
  • Zugänglichkeit: Schwierig zu erreichende Leitungen verursachen höhere Kosten.
  • Beschaffenheit des Bodens: Fels oder andere Hindernisse können den Aufwand erhöhen.
  • Zustand der Leitung: Alte oder stark beschädigte Leitungen erfordern möglicherweise zusätzliche Maßnahmen.
  • Regionale Unterschiede: Die Preise können je nach Region und Unternehmen variieren.
  • Prüfmethode: Verschiedene Prüfverfahren haben unterschiedliche Kosten.

Typische Kostenbereiche:

Pauschalpreise: Für kürzere Leitungen werden oft Pauschalpreise angeboten.
Meterpreise: Bei längeren Leitungen wird häufig ein Preis pro Meter berechnet.
Zusatzkosten: Für besondere Leistungen wie Ortung oder Kamerabefahrung können zusätzliche Kosten anfallen.

Warum können die Kosten so stark schwanken?

  • Aufwand: Jede Prüfung ist individuell und der Aufwand kann stark variieren.
  • Regionale Unterschiede: Die Lohnkosten und Materialpreise können je nach Region unterschiedlich sein.
  • Konkurrenz: Der Wettbewerb unter den Unternehmen kann die Preise beeinflussen.

Was ist in den Kosten in der Regel enthalten?

  • Anfahrt: Die Anfahrt des Fachbetriebs zur Baustelle.
  • Arbeitszeit: Die Zeit für die Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation der Prüfung.
  • Material: Die benötigten Materialien wie Prüfgeräte, Dichtmittel etc.
  • Auswertung: Die Auswertung der Messergebnisse und Erstellung eines Prüfprotokolls.

TIPP: Lassen Sie die Dichtheitsprüfung von zertifizierten Fachunternehmen machen, damit die Dichtheitsprüfung anerkannt wird. Weiter sollten Sie sich vorher beraten lassen, um spätere Überraschungen zu vermeiden. 

 

Kann man eine Dichtheitsprüfung für Abwasserrohre selber machen?
Nein, eine professionelle Dichtheitsprüfung für Abwasserrohre sollten Sie in der Regel nicht selbst durchführen.
Es gibt mehrere Gründe dafür:
●    Spezielle Ausrüstung: Für eine genaue Prüfung sind spezielle Geräte und Messinstrumente erforderlich, die nur Fachfirmen besitzen.
●    Fachwissen: Die Durchführung einer Dichtheitsprüfung erfordert Fachwissen und Erfahrung, um die Ergebnisse richtig zu interpretieren.
●    Haftung: Bei einer selbst durchgeführten Prüfung haften Sie im Schadensfall selbst.

Warum ist eine professionelle Prüfung so wichtig?
●    Genauigkeit: Nur ein Fachmann kann mit geeigneten Geräten alle relevanten Bereiche überprüfen und eine genaue Aussage über die Dichtheit treffen.
●    Dokumentation: Das Ergebnis der Prüfung wird in einem Prüfprotokoll festgehalten, das für Versicherungen oder Behörden von Bedeutung sein kann.
●    Beratung: Ein Fachmann kann Sie umfassend beraten, welche Maßnahmen gegebenenfalls erforderlich sind.
●    Zertifizierung: Teilweise wird von Kommunen oder Ländern der Nachweis einer Zertifizierung gefordert, um sicher zu stellen, das die Aufgaben fachmännisch erledigt und dokumentiert wurden.

Wer macht Dichtheitsprüfung für Abwasser?
Diese Aufgaben werden von Unternehmen mit Spezialisierung auf Kanal und Rohrreinigung vorgenommen, da diese Aufgaben zu einer Inspektion gehören. Diese Firmen haben in der Regel die Technik und das Now How für Rohrinspektion. Firmen, die Ihnen ohne eine Rohrreinigung eine Dichtheitsprüfung verkaufen wollen, sollten kritisch betrachtet werden. Die Praxis zeigt, dass zu 99% eine Rohrreinigung vor einer Dichtigkeitsprüfung gemacht werden muss.